Zwischen Hoch- und Tiefland treffen Anden-Aromen auf Amazonas-Frische
Von den schneebedeckten Anden bis zum Amazonas erschafft die einzigartige Geografie Boliviens eine Landesküche, die nur in dieser Region der Welt zu finden ist. Die unterschiedlichen Klimazonen bieten eine große Auswahl an Naturprodukten und durch das jahrtausendealte Erbe der Ureinwohner, den europäischen Einfluss der Kolonialisierung und der Einführung moderner Kochtechniken werden die endlosen Möglichkeiten von den Bolivianern kreativ genutzt.
Salteñas sind die bolivianische Version der Empanadas, werden als das Nationalgericht Boliviens betrachtet und sind ein traditioneller Straßensnack: Dieses herzhafte Gebäck wird goldbraun ausgebacken und ist mit einer saftigen Mischung aus süßen und herzhaften Soßen und mit Rind-, Schweine- oder Hühnerfleisch gefüllt.
Weitere Varianten sowie vegetarische Salteñas können mit Erbsen, Eiern, Kartoffeln und Oliven gefüllt sein. Salteñas werden in der Regel zum Frühstück oder als Vormittagssnack gegessen und oft von einer Tasse Kaffee begleitet, bieten sich aber zu jeder Tageszeit als perfekter Snack für zwischendurch an.
Pique Macho ist ein Teller gefüllt mit Rindfleisch, Wurst, Eiern, Pommes oder Kartoffeln, Zwiebeln sowie Paprika, wobei die Zutaten von Region zu Region variieren. Zwei Legenden ranken sich um die Entstehung dieses Gerichts. Die erste geht auf die Portionsgröße zurück: Schafft man diese, gilt man als “Macho”.
Die zweite Legende besagt, dass eine betrunkene Arbeitergruppe nachts ein Restaurant stürmte, um alles zu essen, was noch zubereitet werden konnte. Die Besitzerin stellte “irgendetwas” zusammen, fügte viele Chilischoten hinzu und sagte “piquen si son machos” – “iss, wenn du männlich genug bist”.
Fritanga de Cerdo besteht aus lange gegartem Schweinefleisch, das mit einer würzigen roten Soße mit viel Knoblauch und Zwiebeln übergossen wird und normalerweise mit Mais und getrockneten Kartoffeln, den sogenannten Chuño, serviert wird.
Wenn es um traditionelles Essen in Bolivien geht, sind getrocknete Kartoffeln eine der kultigsten Zutaten, die Sie auf jedem Markt finden können. Sie sehen fast wie Steine aus, sind weiß oder dunkelviolett und können viele Jahre lang aufbewahrt werden. Um sie zu kochen, werden sie eine Nacht lang in Wasser eingeweicht und dann wie normale Kartoffeln zubereitet.
Da die Erdnuss ihren Ursprung in Bolivien hat, überrascht es nicht, dass ein sehr traditionelles Gericht mit ihr zubereitet wird: Sopa de Maní, eine Suppe, die wahrscheinlich in der Nähe von Cochabamba entstanden ist. Die Suppe wird aus Kartoffeln und gemahlenen Erdnüssen zubereitet, was ihr eine cremige Konsistenz verleiht.
Neben diesen Zutaten finden sich auch Nudeln, Rindfleisch und Gemüse wie Karotten und Sellerie darin. In der Regel wird auch llajua, eine rote bolivianische Soße aus Chilischoten, dazu serviert, mit der Sie das Gericht noch würziger und schärfer machen können.
Jankaquipa ist eine weitere bolivianische Suppe, die Sie unbedingt probieren sollten, besonders als Veganer. Sie wird mit geröstetem, gemahlenem Mais, Zwiebeln und Kartoffeln zubereitet, ist eine typische Vorspeise in den Anden, und keine Reise durch diese Region wäre vollständig ohne eine Portion.
Da es in den Anden nachts sehr kalt wird, wärmt diese wohltuende Lagua (dicke Suppe) von innen und hält Sie stundenlang satt – ideal, wenn Sie einen langen Trekkingtag planen. Die meisten Einheimischen essen im Winter Jankaquipa, sie kann aber zu jeder Jahreszeit bestellt werden.
Ein typisches, traditionelles Silpancho besteht aus Rinderhackfleisch, das zu einer sehr dünnen Frikadelle geformt und dann in Paniermehl gewälzt und ausgebraten wird. Es wird klassisch mit Reis, Bratkartoffeln, frischer Salsa aus Tomaten und Locoto (bolivianischen Chilis) serviert und mit einem Spiegelei getoppt.
Obwohl es sich dabei um ganz gewöhnliche Zutaten handelt, macht die Kombination der Aromen auf einem Teller Silpancho zu einem besonders köstlichen Gericht. Die Ursprünge liegen in der Region Cochabamba, und das Wort Silpancho stammt aus der Quechua-Sprache (sillp'anchu) und bedeutet so viel wie dünnes, geklopftes Fleisch.
Die bolivianische Küche ist nicht gerade für ihre Schärfe bekannt, doch Picante de Pollo aus Westbolivien verkörpert die kreolische Esskultur des Landes durch die Verwendung einheimischer Zutaten wie Kartoffeln und Ajíes Panca (Chilischoten) neben Zubereitungsmethoden nach spanischem Vorbild.
Bei Picante de Pollo werden gebratene Hähnchenstücke in einer Kombination aus Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Erbsen sowie einer traditionell scharfen und dickflüssigen Soße, die mit Kreuzkümmel, Knoblauch und Oregano gewürzt ist, serviert. Es wird auf einem Bett aus Reis und Kartoffeln angerichtet, und die Schärfe kann je nach Vorliebe angepasst werden.
Api ist ein Getränk aus den Anden und wird aufgrund der dort vorherrschenden Kälte heiß serviert. Meistens findet man Api Morado (lila Api), der aus lila Mais, Zimt, Nelken und Orangenschalen hergestellt wird. Wenn Sie es bestellen, wird es normalerweise zusammen mit Pastel, einem mit Käse gefüllten Gebäck, serviert.
Neben Api Morado gibt es auch Api Blanco (weißer Api) aus weißem Mais. Die Einheimischen essen Api con Pastel zum Frühstück, wenn es noch kalt ist und das Getränk sie aufwärmt. Mit all den Gewürzen erinnert Api an Glühwein ohne Alkohol.
Vielleicht haben Sie in anderen spanischsprachigen Ländern schon einmal Chorizo gegessen – auch in Bolivien ist dies ein typisches Gericht, das man an einem der Essensstände auf allen Märkten des Landes kaufen kann. Die würzige bolivianische Chorizo besteht aus Schweinefleisch – sie wird gebraten und mit Salat, der mit Quirquiña (bolivianischem Koriander) angemacht ist, Mote (Weizengraupen) und einer in Chorizo-Fett getränkten Brotscheibe serviert.
Und da dies Bolivien ist und hier Hunderte von Kartoffelsorten angebaut werden, reicht man normalerweise auch gerne Kartoffeln dazu oder sie werden als Chorizo-Sandwiches ohne Mote angeboten.
Der Singani Sour ist die bolivianische Version des Pisco Sour, dessen Ursprung sowohl von Chile als auch von Peru beansprucht wird. Singani Sour wird mit Zitronensaft und Singani zubereitet, einem Weinbrand, der als Nationalschnaps gilt.
Die Legende besagt, dass er vor vielen Jahrhunderten von spanischen Mönchen hergestellt wurde, die Trauben anpflanzten, um sakralen Wein herzustellen. Schnell wurde ihnen klar, dass man die Trauben auch destillieren konnte, und so schufen sie Singani. Je nachdem, wo man ihn bekommt, gibt es mehrere Varianten dieses Cocktails mit unterschiedlichen Zutaten (wie Ginger-Ale oder Orangenschalen).
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