Tauchen Sie auf herzhafte Weise in die Traditionen Englands ein
Die englische Küche mag nicht den besten Ruf haben, aber auch hier gibt es so einige Gerichte, die zu gutem Recht ihre treuen Anhänger haben. Spezialitäten aus England sind meist herzhaft und sättigend, während die Süßspeisen perfekt auf die Tea Time abgestimmt sind.
Das wohl beliebteste Essen aus England ist Fish and Chips. Der in Backteig frittierte Fisch mit Pommes ist ein wahrer Klassiker des Fast Food, wird allerdings auch in so einigen feinen Restaurants angeboten.
Unter den dafür genutzten Fischsorten ist der Kabeljau am populärsten. Schellfisch, Seelachs, Merlan oder Scholle sind weitere mögliche Beispiele. Dazu werden häufig regional variierende Beilagen serviert, etwa Erbsen, eingelegte Zwiebeln, Essiggurken, Baked Beans oder die Bratensauce Gravy.
Das Full English ist das typisch englische Frühstücksmenü. Vor allem an besonderen Tagen wird der Teller dabei prall mit Speck, Würstchen, Spiegeleiern, Baked Beans, Pilzen, Toast und oft auch Tomaten oder Black Pudding gefüllt. So starten britische Arbeiter seit Jahrhunderten gestärkt in den Tag, und im Laufe der Zeit hat sich in jeder Region eine eigene Variante des Full English entwickelt.
Falls Ihnen das Ganze als erste Mahlzeit des Tages zu deftig ist, finden Sie auch viele Restaurants und Cafés, die das Full English ganztägig anbieten.
Die lokale Version des guten alten Sonntagsbratens, der Sunday Roast, gehört ebenfalls zu den wichtigsten Spezialitäten der englischen Küche. Für das Gericht, welches seinen Ursprung im Yorkshire des 18. Jahrhunderts hat, können verschiedene Fleischarten serviert werden.
Zu Roastbeef passen Meerrettich oder Senf. Schwein wird oft als Schwarte mit Salbei-Zwiebel-Füllung sowie Apfelmus oder Senf serviert. Lammfleisch wird gern mit einer Minzsauce kombiniert, neben Hühnerfleisch finden in Speck gerollte Würstchen Platz. Mögliche Beilagen sind zudem geschmorte Kartoffeln, Karotten oder Erbsen.
Viele englische Gerichte nutzen Yorkshire-Pudding als Basis oder Beilage, so auch Toad in the Hole, die „Kröte im Loch“. Dafür werden Bratwürste, dazu manchmal gedünstete Zwiebelringe, in einen Yorkshire Pudding-ähnlichen Eierteig gelegt und im Ofen gebacken.
Dazu serviert werden Beilagen wie Kartoffelpüree, gedünstete Erbsen, Senf oder Gravy. Je nach Wunsch können die Würstchen auch durch anderes Fleisch ausgetauscht werden. Das Gericht tauchte im 18. Jahrhundert zum ersten Mal in Kochbüchern auf und diente ursprünglich dazu, Fleischvorräte zu verlängern.
In England essen Sie als Snack vielleicht mal ein Scotch Egg. Obwohl für diese in Deutschland die Bezeichnung Schottische Eier geläufig ist, deutet alles auf einen Ursprung des Gerichts in England hin.
Hart gekochte Eier werden dabei mit Wurstbrät umhüllt, mit Brotkrumen paniert und anschließend frittiert. Gegessen werden Scotch Eggs gern im Pub oder bei einem Picknick, auch in Supermärkten sind sie erhältlich. Verzehrt werden sie sowohl warm als auch kalt.
Zählt man englische Gerichte auf, so sollten auch die herzhaften „Pies“ nicht fehlen, etwa der Shepherd’s Pie. Die untere Schicht besteht hier aus Lammhackfleisch, welches vorher üblicherweise mit feinen Zwiebelwürfeln in der Pfanne angebraten wird, die obere aus pürierten oder sehr fein geriebenen Kartoffeln.
Optional kommt noch eine dünne Käseschicht dazu, dann geht es in den Backofen. Eine nah verwandte Speise ist der Cottage Pie, der mit Rindfleisch zubereitet wird.
Das Beef Wellington verdankt seinen Namen angeblich dem Britischen Militärführer Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington. Für Beef Wellington wird Rinderfilet mit Pastete, einer fein gehackten Pilzmischung, Parmaschinken und Blätterteig umhüllt.
Klassisch wird es mit einer Demiglace und geschmorten Schwarzwurzeln serviert, auch Madeira- oder Trüffelsaucen werden gern benutzt. Oft wird das festliche Gericht an Feiertagen aufgetischt. Eine beliebte Abwandlung verwendet statt Rind Lachs und auch vegetarische Varianten finden sich in manchen Kochbüchern.
Zu den wichtigsten Süßspeisen Englands zählen ganz klar Scones. Wenn am Nachmittag die Tea Time angesagt ist, sind sie ein gern gesehener Begleiter. Das Gebäck wird üblicherweise warm mit Butter, Konfitüre oder Honig gegessen, zum Tee auch meist mit Clotted Cream.
Darüber, ob zuerst die Konfitüre oder die Clotted Cream auf den Scone kommt, herrscht Uneinigkeit, in England heißt es allerdings meist: Zuerst die Konfitüre. Neben den klassischen Scones finden sich auch Sorten, denen etwa Rosinen, Käse oder Datteln hinzugefügt sind.
Black Pudding ist die typisch britische Version der Blutwurst. Wichtige Bestandteile sind das Blut von Schweinen sowie Haferflocken, für den markanten Geschmack sorgen auch mehrere hinzugefügte Gewürze.
Bereits im Mittelalter war das Gericht weit verbreitet, später wurde es durch englische Einwanderer auf der ganzen Welt bekannt. Essen können Sie Black Pudding auf viele unterschiedliche Weisen: kalt oder warm, allein oder als Teil eines Full English Breakfast, gegrillt oder gar in Teig frittiert.
Lancashire Hotpot ist ein schmackhafter Eintopf, der nach seiner nordenglischen Heimat benannt ist. Da man den Lancashire Hotpot einfach in einem Topf zubereiten und den ganzen Tag auf dem Herd köcheln lassen kann, wurde er im 19. Jahrhundert vor allem als Gericht der Arbeiterklasse bekannt.
Zum Rezept gehören heute üblicherweise Lammfleisch, Zwiebeln und Kartoffelscheiben, manchmal wird der Lancashire Hotpot auch mit Rotkohl serviert. In einigen alten Rezepten finden Nieren oder Austern Erwährung, diese Varianten sind heute allerdings eher selten.
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