Laos Geheimtipps

Niklas Berger

Tourlane Reiseexperte für Laos

Ich habe lange Zeit in Südostasien gelebt und Laos immer wieder bereist. Vor allen Dingen der extreme Norden sowie die Südspitze des Landes haben mich dabei völlig begeistert. Denn gerade abseits der ausgetretenen Pfade hat das kleine Land unheimlich viel zu bieten. Ich empfehle Ihnen daher, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um einzigartige Orte wie die UNESCO-Weltkulturerbestadt Luang Prabang, die 4.000 Inseln des Mekong oder das malerische Bolaven-Plateau in aller Ruhe zu erleben. Wer das authentische Laos erleben möchte, sollte es langsam angehen lassen und die Reise mit allen Sinnen genießen.

1. Lokale Gaumenfreuden

Während die laotische Küche unverkennbar mit der vietnamesischen und thailändischen Gastronomie verwoben ist, mangelt es nicht an typisch laotischen Gerichten. Der ideale Ort, um die heimischen Gerichte, Gewürze und Spezialitäten zu probieren, ist stets der lokale Markt.

Hier können Sie bereits zum Frühstück würzige Nudelsuppen genießen. Oder Sie probieren sich durch das kunterbunte Angebot aus traditionellem Klebreis, klassischen Beilagen wie Papayasalat, gegrilltem Hähnchen oder Jaew (eine Art Dip). Neben diesen Gastroklassikern zeigt sich übrigens vielerorts bis heute der Einfluss der französischen Kolonialherrschaft auf die laotische Küche.

2. Zauberhafte Inseln

Wenn der Wasserstand des Mekongs zur Trockenzeit sinkt, sorgen die sogenannten 4.000 Inseln für eine spektakuläre Kulisse. Weit ab von Trubel und Tourismus locken nun unzählige Möglichkeiten, um die laotische Natur auf eigene Faust zu erkunden. Erleben Sie den Mekong beispielsweise bei einer traditionellen Flusskreuzfahrt vom Wasser aus.

Erfrischen Sie sich, an geeigneten Stellen, im Wasser der wichtigsten Wasserstraße des Landes. Oder erkunden Sie die malerischen Inseln per Rad in Ihrem eigenen Tempo. Alternativ können Sie bei einer Kajaktour mit etwas Glück die seltenen Mekong-Delphine beobachten.

3. Unvergessliche Wanderungen

Die Landschaften in Laos sind erstaunlich vielfältig. Dabei gibt kaum eine bessere Gelegenheit, um die verschiedenen Vegetationstypen des Landes zu erkunden als beim Wandern. Gerade im Norden und Nordosten von Laos laden spektakuläre Trekkingtouren zum Entdecken und Genießen ein.

Wandern Sie an den malerischen Reisfeldern entlang. Lauschen Sie der einzigartigen Geräuschkulisse im dichten Regenwald. Und begegnen Sie eventuell sogar einer der lokalen Minderheiten und Bergstämme, um mehr über die spannende Kultur des Landes zu erfahren.

4. Morgenmärkte

Die traditionellen Morgenmärkte sind der perfekte Ort, um in das laotische Alltagsgeschehen einzutauchen und frische Lebensmittel zu kaufen. Während sich die verschiedenen Nachtmärkte zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt haben, lohnt das frühe Aufstehen, um sich auf den Morgenmärkten unter die Einheimischen zu mischen.

Schlendern Sie zwischen den kunterbunten Marktständen umher. Probieren Sie sich durch das hervorragende laotische Essen. Beobachten Sie das geschäftige Treiben. Und ergattern Sie Dinge des täglichen Bedarfs zu besonders kleinen Preisen.

5. Kulturelle Kleiderordnung

Die Laoten sind Reisenden gegenüber freundlich und aufgeschlossen. Gleichzeitig ist die laotische Kultur jedoch recht konservativ. Achten Sie daher unbedingt auf angemessene Kleidung und verzichten Sie aus Respekt vor der heimischen Kultur auf einen freizügigen Kleidungsstil. Besonders Tanktops oder Bikinis werden hier nicht gerne gesehen.

Denken Sie außerdem daran, Ihre Schuhe beim Betreten der lokalen Tempelanlagen auszuziehen. Nicht zuletzt gelten öffentlich gezeigte Zuneigung sowie lautes Sprechen und die Verwendung von Schimpfwörtern in Laos als respektlos.

6. Mystisches Laos

Die Ebene der Steinkrüge im Nordosten von Laos ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse des Landes. Unweit des Dorfes Ban Na Kho sorgt die Welterbestätte der Megalithischen Krüge von Xieng Khouang bis heute für Begeisterung. Immerhin gewähren die über 2.100 handgearbeiteten Steinkrüge einen Einblick in längst vergangene Zeiten.

Wer die Erschaffer dieser einmaligen Krüge sind und wozu sie genutzt wurden, bleibt dabei bis heute unerklärt. Dennoch lassen sich anhand der gemeißelten Steinkrüge, Grabsteine und Steinscherben kulturelle Praktiken und soziale Hierarchien erahnen.