Duftende, raffinierte Würze: So schmeckt Tradition
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Sarah Proost
Reiseexpertin für Marokko
Aktualisiert am 13.03.2025
Tajine ist sowohl der Name des Gerichts als auch des konischen Tontopfs, in dem es traditionell zubereitet wird. Dieser langsam gekochte Eintopf kombiniert Fleisch (oft Lamm oder Huhn) mit einer Mischung aus Gewürzen und getrockneten Früchten, was eine harmonische Mischung aus süßen und herzhaften Aromen ergibt.
Das einzigartige Design des Tajine-Topfes ermöglicht ein gleichmäßiges Garen und eine Kondensation des Dampfes, wodurch das Gericht mit reichhaltigen Aromen angereichert wird. Seine weite Verbreitung in den marokkanischen Haushalten und seine Anwesenheit bei feierlichen Anlässen machen ihn zu einem Symbol des kulinarischen Erbes Marokkos.
Couscous ist ein feines, kugelförmiges, kornähnliches Getreideprodukt, das aus einer speziellen, regional angebauten Weizensorte hergestellt wird. Typischerweise wird er mit Gemüse und einer Eiweißquelle serviert, er findet sich aber auch in Eintöpfen und Suppen.
Für sich genommen hat Couscous einen leicht nussigen Geschmack, jedoch liegt sein eigentliches Potenzial in seiner Fähigkeit, die Aromen anderer Zutaten in einem Gericht aufzunehmen, sodass Couscous sich mit vielem kombinieren lässt. Jeden Freitag nach dem Mittagsgebet ist es in Marokko zudem üblich, sich mit Freunden und Familie zu versammeln und gemeinsam Couscous zu essen.
Harira ist eine herzhafte, seidige Suppe aus Tomaten, Linsen, Kichererbsen und einer Mischung aus aromatischen Gewürzen. Sie wird oft mit Fleisch angereichert und mit einem Spritzer Zitrone serviert. Harira nimmt während des heiligen Monats Ramadan einen besonderen Platz ein: Sie wird traditionell zum Fastenbrechen verzehrt und ist somit ein fester Bestandteil der religiösen und kulturellen Praktiken Marokkos.
Ihren Namen hat Harira aufgrund ihrer samtig-weichen Konsistenz (arabisch für Seide). Wie bei der Tajine variiert die genaue Zusammensetzung von Harira je nach Familie und Region – beide haben jedoch ein ähnliches Gewürzprofil.
Die ursprünglich aus dem andalusischen Spanien stammende Pastilla wurde in Marokko perfektioniert: ein herzhaft-süßer Kuchen mit einer Warqa-Kruste, einem hauchdünnen Teig, ähnlich Phyllo-Teig, einer Füllung aus Hühnchen (oder Täubchen) und karamellisierten Zwiebeln – ergänzt durch Mandeln und manchmal auch Pistazien.
Auch Varianten mit Meeresfrüchten wie Garnelen, Calamari oder Fisch sowie vegetarische Füllungen sind verbreitet und abgeschmeckt wird typischerweise mit warmen Gewürzen wie Zimt, Safran oder der marokkanischen “Gewürz-Allzweckwaffe” Ras el Hanout. Charakteristisch für Pastilla ist, dass die Oberseite mit Puderzucker und Zimt bestreut wird, was für ein einzigartiges Geschmacksprofil sorgt.
Zaalouk ist ein vegetarischer Auberginen- und Tomatensalat, der als Beilage oder Vorspeise serviert wird und als fester Bestandteil der marokkanischen Mezze (Vorspeisenplatte) gilt. Die Aubergine wird üblicherweise gegrillt, um ihr einen rauchigen Geschmack zu verleihen, bevor sie, je nach gewünschter Konsistenz, entweder püriert oder mit frischen Tomaten, Knoblauch, Kräutern und Gewürzen wie Kreuzkümmel, Paprika und manchmal Chiliflocken für die Schärfe vermischt wird.
Zum Schluss wird Zaalouk mit Olivenöl beträufelt und mit Brot serviert – eine Hommage an die bescheidene Aubergine, die durch die Zubereitungsart ihre würzigen Röstaromen entfaltet.
Rfissa ist ein herzhaftes, besonders nahrhaftes Berbergericht, das aus zerkleinerten Msemen-Stücken (marokkanisches Fladenbrot) besteht, die mit Hühnerfleisch und Linsen geschichtet und mit Ras el Hanout, Bockshornkleesamen und anderen Gewürzen geschmort werden. Es wird mit einer aromatischen Safranbrühe übergossen, die es saftig und schmackhaft macht.
Rfissa wird wegen seiner nahrhaften Eigenschaften und seiner gesundheitsfördernden Wirkung oft frisch gebackenen Müttern nach der Entbindung gereicht. Es unterstreicht zudem die Bedeutung von Brot in der marokkanischen Kultur und gilt für viele aufgrund seiner vielfältigen Aromen und seiner besonderen Textur als Trostessen.
Chebakia ist ein knuspriges Gebäck, das aus dünnen Streifen gewürztem Teig besteht, die in blumenähnliche Formen gedreht und gefaltet werden, bevor sie frittiert und anschließend in einen Orangenblüten-Honig-Sirup getaucht werden. Einige Varianten werden dann mit gerösteten Sesamkörnern oder Mandeln bestreut, sodass das Gesamtgebilde eine knusprig-knackige Textur erhält.
Chebakia ist nicht nur eine süße Leckerei, sondern hat auch eine besondere Bedeutung während des Ramadan, auf die die Marokkaner das ganze Jahr über sehnsüchtig warten. Ihre kunstvolle Form und ihr süßer Geschmack machen sie zu einem Symbol für Feierlichkeiten und besondere Anlässe.
Für ein traditionelles Mechoui wird Lammfleisch mit den besten Gewürzen Marokkos verfeinert und dann entweder stundenlang am Spieß über offenem Feuer oder in einem Erdofen (Mechoui-Ofen) gebraten, bis es zart ist und förmlich vom Knochen fällt. Das Fleisch wird mit den Fingern gegessen, was es zu einem gemeinschaftlichen Esserlebnis macht, das meistens zu besonderen Anlässen und großen Versammlungen aufgetischt wird.
Die Zubereitungs- und Serviermethode, bei der ein ganzes Lamm gebraten wird, ist Ausdruck der marokkanischen Tradition des gemeinsamen Essens und Feierns – eine Einladung zu Mechoui ist ein echtes Glück.
Krapfen (oder Donuts) sind in vielen Küchen eine gängige Nachspeise, und Marokko ist da keine Ausnahme: Sfenj sind maghrebinische Krapfen aus klebrigem, ungesüßtem Hefeteig, die außen knusprig und innen luftig leicht sind. Sie sind ein beliebtes Straßenessen und werden pur, mit Zucker bestreut oder in Honig getränkt gegessen.
Es wird angenommen, dass Sfenj andalusischen Ursprungs sind und als Inspiration für die französischen Beignets dienen. Außerhalb Nordafrikas werden sie häufig von marokkanischen und sephardischen Juden zu Chanukka verzehrt, um an das Chanukka-Wunder im Heiligen Tempel in Jerusalem zu erinnern.
Es gibt viele verschiedene Tajine-Varianten, doch Kefta Mkaouara ist besonders erwähnenswert: Hierfür wird Rinder- oder Lammhackfleisch mit Knoblauch, frischem Koriander, Petersilie, Zimt und gemahlenem Koriander zu Bällchen gerollt, die in einer pikanten, Shakshuka-ähnlichen Tomatensoße geschmort werden.
Kurz bevor das Gericht fertig ist, werden Eier direkt in die Soße geschlagen, wo sie sanft garen. Anschließend wird es mit marokkanischem Fladenbrot serviert, das ideal zum Auftunken der Soße ist. Die Aromen sind kräftig, mit einer ausgewogenen Mischung an Gewürzen – ein beliebtes Gericht in marokkanischen Haushalten, das oft gemeinsam genossen wird.
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